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Es ist das Ende einer Ära: 18 Jahre lang stand Volker Stellmach der Schiedsrichtergruppe Schwäbisch Hall vor. Eine lange Zeit der Kontinuität. Während dieser Zeitspanne hatte der VfB Stuttgart 21 Trainer, wie Stellmachs Nachfolger Lars Krimmer in seiner Dankesrede mit einem Schmunzeln erwähnte. Die Schiedsrichtergruppe wollte ihrem scheidenden Obmann besonders ehren. Da eine Präsenzveranstaltung wegen der Pandemie nicht möglich war, war beim Online-Meeting Kreativität gefragt. Denn der alte und der neue Obmann loggten sich zwar auf Abstand, aber dennoch nah beieinander für die Hauptversammlung ein. „Ein einzelner Besuch ist ja erlaubt. Wir haben uns beide vorher testen lassen“, berichtete Lars Krimmer. Bevor dieser von den mehr als 60 online anwesenden Schiedsrichtern und unter Beisein von 15 Gästen ins Amt gewählt wurde, blickte Volker Stellmach auf seine letzte Amtsperiode zurück, die satzungsgemäß drei Jahre dauert. 141 Schiedsrichter hatte die SRG Hall zum Stichtag 31. Dezember 2020. Davon waren 118 einteilbar, 25 weniger als drei Jahre zuvor. Nicht nur deshalb ist das Thema Neulingsgewinnung ein zentrales. „Pandemiebedingt hat es fast zwei Jahre keinen Neulingskurs geben können. So fehlt der Nachwuchs, den wir sonst dadurch gewonnen hätten“, erklärt Lars Krimmer. Neben der Nachwuchsgewinnung gibt es noch vier weitere Themen, die Lars Krimmer besonders in den Mittelpunkt seiner ersten Amtszeit stellen wird. „Die Schiedsrichtergruppe war vor der Pandemie sehr vital. Nun gab es 14 Monate fast gar nichts, gerade mal eine einzige Präsenzveranstaltung. Oberstes Ziel ist es, das Leben in der Schiedsrichtergruppe wieder zum Laufen zu bringen.“ „Das bleibt hoffentlich so“ Wichtig sei auch, die Schiedsrichter zu halten. Zwar habe er nicht gehört, dass Unparteiische wegen der Pandemie nun mit dem Gedanken spielen komplett aufzuhören, dennoch steht eine Frage im Raum, wenn Fußball wieder erlaubt ist: Sind alle wieder dabei? „Es freuen sich alle darauf, wenn es wieder losgeht. Das bleibt hoffentlich auch so.“ Auch die jüngsten Unparteiischen sollen weiter mit der Pfeife unterwegs sein und gezielt gefördert werden. „Unser Konzept haben wir wegen der Pandemie noch gar nicht richtig anwenden können“, erklärt Lars Krimmer, der zudem noch das Jahr 2022 besonders im Blick hat. Dann nämlich feiert die Schiedsrichtergruppe Schwäbisch Hall ihr 75-jähriges Bestehen. Lars Krimmer hat sich auf seine neue Aufgabe als Obmann gedanklich vorbereiten können. „Volker hatte früh signalisiert, dass er sich um den Posten des Verbandsschiedsrichterobmanns bewerben möchte, insofern hatte ich schon ein bisschen Vorlauf.“ Zudem sitzt Lars Krimmer im Ausschuss der SRG Hall. „Ich weiß, was auf mich zukommt, allerdings nicht in jedem Detail.“ Deshalb war es ihm wichtig, dass der Ausschuss (siehe Info-Kasten) zusammenbleibt. Seine erste Amtshandlung war für Lars Krimmer gleich eine besondere. Er wandte sich an seinen Vorgänger Volker Stellmach. Dieser sei immer einstimmig im Amt bestätigt worden, „was deine große Akzeptanz über die Jahre in der Gruppe zeigt“. Stellmach sei es gelungen, dass der Ausschuss immer als wirkliches Team agiert habe. „Du übergibst einen schlagkräftigen und intakten Ausschuss.“ Lars Krimmer überreichte Volker Stellmach mehrere Geschenke, darunter eine Art „Freundebuch“ in Form von Steckbriefen und Bildern von vielen aktiven und ehemaligen Wegbegleitern. Zuletzt gab es eine Urkunde. Da das Engagement Stellmachs weit überdurchschnittlich gewesen sei, sei sich der Ausschuss mit Ehrenobmann Hugo Ludwig sehr schnell einig gewesen. „Es ist mir eine große Ehre, dass ich dich als meine erste Amtshandlung zum Ehrenobmann der Schiedsrichtergruppe Schwäbisch Hall ernennen darf.“ Und natürlich unterstütze die SRG Schwäbisch Hall die Kandidatur Stellmachs zum Verbandsschiedsrichterobmanns „aus vollem Herzen“.

Autor: Hartmut Ruffer, Haller Tagblatt; Abdruck mit freundlicher Genehmigung

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