Instagram

Für Anfang Juli hat die Schiedsrichtergruppe Schwäbisch Hall alle Vereine im Altkreis Hall zu einem Vereinsdialog eingeladen. Ziel war es, mit den Vereinen ins Gespräch zu kommen und gemeinsame Ideen gegen den Schiedsrichtermangel zu entwickeln.

Obmann Volker Stellmach zeigte zu Beginn der Veranstaltung auf, warum dies dringend nötig ist, denn die SRG Schwäbisch Hall hat seit 2015 etwa ein Drittel an anrechenbaren Schiedsrichtern verloren. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Es gibt oftmals höhere schulische Anforderungen, wie z.B. Ganztagesschulen, zudem gibt es heute vielerorts auch immer mehr andere Freizeitangebote als Fußball, was auch in den Vereinen zu Engpässen bei Betreuern und Spielern führt. Aber in manchem Fall ist sicher auch der Umgangston auf dem Sportplatz ein Grund zum Aufhören – hier kann jeder Einzelne seinen Beitrag zu einer Verbesserung beitragen.

Immerhin 16 Teilnehmer von 11 Vereinen sind der Einladung in Vereinsheim des TSV Hessental gefolgt. In drei Kleingruppen brachten diese ihre Vorschläge und Meinungen zu einigen Leitfragen zu Papier, was dann vorgestellt und besprochen wurde. So wurde beispielsweise der Wunsch nach mehr Flexibilität in der Neulingsausbildung thematisiert, da viele Interessenten nicht an ca. zehn Präsenzterminen teilnehmen können.  Auch E-Learning-Angebote wurden ins Spiel gebracht,  damit mehr Schiedsrichter auf ihre nötigen Schulungen zur Anrechenbarkeit kommen.

Manche Vorschläge lassen sich nicht innerhalb der Gruppe lösen, werden aber an den Verband adressiert, um möglichst verbandsweite Verbesserungen zu erzielen, werden aber an den WFV adressiert, um möglichst verbandsweite Verbesserungen zu erzielen.

Auch von Schiedsrichter-Seite gab es konkrete Vorschläge, wie die Situation verbessert werden kann. So besteht jederzeit die Möglichkeit, dass ein Mitglied des Schiedsrichter-Ausschusses das Thema Schiedsrichter in einem Verein vorstellt. Interessenten, die sich nicht sicher sind, ob eine Schiedsrichtertätigkeit etwas für sie wäre, können auch gerne einmal vorher hospitieren, also einen erfahrenen Schiedsrichter bei seiner Spielleitung begleiten oder in Begleitung ein E-Jugendspiel beim eigenen Verein pfeifen.

„Wichtig ist, dass wir wieder verstärkt miteinander kommunizieren“, so Stellmach. So kann beispielsweise für einen Schiedsrichter, der das Pfeifen und das Fußballspielen unter einen Hut bekommen will, individuelle Lösungen gefunden werden. Denn das Eine schließt das Andere ja nicht aus – zumindest wenn es um Spielleitungen ohne Beobachtung geht.

Ein Patentrezept für eine Umkehr des aktuellen Negativtrends gibt es freilich nicht – darin waren sich alle Beteiligten zum Ende der Veranstaltung einig. Dennoch konnten die Vereine wie auch der Schiedsrichterausschuss wertvolle Hinweise mitnehmen.

|